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GESICHTE
Das stolz in die Geschichte des piastischen Polens eingeschriebene Hundsfeld, wo im Jahre 1109 Boleslaw Krzywousty die deutschen Truppen unter Kommando Heinrich V. zerschlug, erwähnt die Kirche schon im Jahre 1206. Wie wir schon aus der damaligen päpstlichen Urkunde erfahren können, hat Henryk Brodaty das Hundsfeld zusammen mit seinen Besitztümern, die im Bereich des Flusses Weide lagen, und der Kirche mit allen seinen Gütern gegen Ohlau eingetauscht. Diese Transaktion wurde mit der Abtei des hl.Vinzenz, im in Breslau Elbing durchgeführt, woher später im Mittelalter das Hundsfeld von den oelsischen Piasten abgenommen wurde. Uns ist auch der Name des Pfarrers von Hundsfeld vom 1206 bekannt. Es was Teodor, der eine nicht genau erforschte Auseinandersetzung mit einem Geistlichen hatte, der bei der Kathedrale tätig war. Aus einer Eintragung her, wissen wir, dass der Konflikt zwischen den beiden letztendlich beigelegt wurde, dank der Vermittlung des aus Lublin kommenden Bischof und Abt des Klosters auf dem Sande (1255). Im Jahre 1305 wurde die Kirche in Hundsfeld noch im Zusammenhang mit dem Prozess um die Rechte erwähnt, die aus dem Patronat gegen die Brüder Gablo, Bürger und Geschäftsmänner aus Breslau, herauskam. Dagegen 1335 hat der Bischof Wawrzyniec von Hundsfeld, auf seine Funktion verzichtet und danach hat Bischof Nankier das nicht besetzte Gotteshaus, der Abtei des hl.Vinzenz überwiesen, auf diese Art und Weise ihm auch seine Beachtung schenkend.
Das Stadtrecht erlangte Hundsfeld im Jahre 1252, aber die Nähe an Breslau verursachte, dass es sich nie bedeutenswert entwickelte. Während der Hussitenkriege im Jahre 1442 wurde Hundsfeld vom Befehlshaber des breslauschen Söldnerheers Leopold Assenheim geplündert, der auch die Kirchen ausgeraubt hatte. Kurz danach hatte man vermutlich eine neue Kirche aufgebaut, deren Chorraum bis ins Jahr 1892 überdauern sollte. Die Kirchenschiffsmauern sind bis heute erhalten. Aus diesem Zeitraum kam auch der Chorraum (er existierte bis zum Jahr 1892). Im XVII. Jahrhundert hat sich diese Kirche auch um neue Ausstattung bereichert, darin auch um wertvolle gotische Tabernakel und Taufbecken.
Im Jahre 1571 haben die oelsischen Herzöge Hundsfeld verkauft, aber im XVII. Jahrhundert wurde es wieder Eigentum der elbingischen Abtei, zu der es diesmal bis ins Jahr 1810 gehören sollte.
Einen interessanten Blick, auf die nationalen und konfessionellen Verhältnisse in der Kirchengemeinde Hundsfeld, werfen die Eintragungen aus den kirchlichen Visitationen, die im XVII. Jahrhundert durchgeführt wurden. Auf diese Weise erfahren wir, dass im Jahre 1965 die hiesige Kirche, völlig verkommen und verfallen, nur vier Katholiken um sich her sammelte. Die lokalen Protestanten kamen zwar zur Predigt, aber es gab keine Hoffnung um sie zu bekehren.
Die im Jahre 1666 durchgeführte Visitation erwies, dass diese gemauerte Kirche drei Altare besaß, wo der Hauptaltar altertümlich war. Der Visitator deutete auch an, dass bei der Kirche eine polnische Kapelle (capella polonica) stand, in der Predigten gehalten wurden. Pfarrer der Gemeinde von Hundsfeld war damals der Pole Wincenty Fisselius. Zu dieser Gemeinde gehörten auch die Dörfer Biskupice (Bischkowitz), Widawskie, Koloczyce (Glockschütz), Paw³owice (Pavelwitz), Zakrzów (Sakrau) und Kowale (Kawallen). Der Visitator bedauerte, dass es hier so wenig Katholiken gab und die Regierung des oelsischen Herzogs gab keine Hoffnung zur Bekehrung der Bewohner auf Katholizismus.
Im Jahre 1892 stürzte, das aus dem XV. Jahrhundert kommende, quadratische Presbyterium und dieses Ereignis war ein Auslöser zum Ausbau der Kirche in Richtung östlicher Seite, gemäß dem Projektleiter J.Ebers (1893). Die Kirche wurde getüncht, und besaß einen Ziegeldach. Die Aussenwände- sowohl des alten als auch des neuen Teils - wurden mit Strebepfeiler gestärkt. Den an der westlichen Seite liegenden Drei-Stockwerk hohen Turm, vom Ende des XVII Jh., zeichnete eine sehr interessanten Architektur aus. Im Erdgeschoss hatte der Turm gerundete Winkel, die zwei oberen Stockwerke dagegen waren mit Pilastern verziert. Das Ganze krönte ein Ziegeldach.
Im Februar 1945 haben die sich vor der angreifenden sowjetischen Armee, zurückziehenden Nazis die Kirche des hl.Jacob und hl.Christoph gesprengt. Kurz vorher hat man im Inneren des Gebäudes ein Munitionslager eingerichtet, dass den SS Truppen die barbarische Tat zu vollbringen ermöglichte. In Trümmern fielen auch das nahe liegende Schulgebäude und das Pfarrhaus.
Die Ruinen und dessen Umgebung wurden erst in den Jahren 1947-1959 enttrümmert, nachdem Pfarrer Ignacy Pawlikiewicz zum Verwalter der Kirchengemeinde wurde. In diesem Moment offenbarten sich auch die Meinungsunterschiede zum Konzept des Wiederaufbaus der Kirche. Endgültig kam man zum Entschluss, dass die Kirche zum möglichst ursprünglichen -gotischen- Stand hergestellt werden sollte. Der Wiederaufbau dauerte vom 1 VII 1958 bis zum 9 X 1959 und wurde vom damaligen Verwalter Pfarrer Andrzej Gromadzki geleitet. Die Enthüllung der Gedankentafel, die an die 850 Jahr-Feier der Schlacht in Hundsfeld erinnern sollte, und die im Inneren der Kirche angebracht wurde, fand am 10 V 1959 statt.
Die ältesten, aus dem XIV Jahrhundert kommenden Fragmente der Mauer sind im westlichen Teil der Kirche bis zum heutigen Tag erhalten geblieben. Die seitlichen Schiffswände sind auf Fundamenten gebaut, die aus dem XV Jh. kommen. Der Wiederaufbau wurde dank Finanzmitteln der lokalen Gesellschaft ermöglicht, der Dotation der Erzbischofskurie und auch dank der Staatsbehörden Breslaus.
In den Jahren 1967-1987, als noch Pfarrer Marian Staneta Probst der gemeinde war, wurde der Fußboden mit neuem Marmor und Granit ausgelegt und man änderte die Inneneinrichtung. Seit 1987 wird die Gemeinde vom Pfarrer Edward Le¶niowski geleitet. Am 1996 wurden neue Dachziegeln verlegt und ein Jahr später wurde der Innenraum neu gestrichen. Von der damaligen Ausstattung, aus dem XV Jahrhundert, sind heute nur die Figur der Mutter Gottes mit Christuskind, Sakramentalium aus Stein und ein Taufbecken erhalten.
Kapelle des hl.Andreas Bobola Weil die Kapelle größer ist als die wiedererbaute Kirche, finden die Gottesdienste an Sonntagen und Feiertagen in der Kapelle satt. Vor 1945 erfüllte dieses Gebäude die Funktion eines Volkshauses, das zu Zwecken der Religion diente (nachdem die Kirche zerstört wurde). In den Jahren 1967-1968 wurde der Innenraum völlig umgebaut und angestrichen. An den Wänden sind die Polychromien von T.Wroäski zu sehen. Seit den 90Jahren gibt es einen zweiten Eingang, die Kapelle wurde getüncht und neben ihr wurde eine Metallkonstruktion des Glockenturms eingerichtet. Aufgrund des 2000 Jahr-Jubiläum wurde ein neuer Dach, steinähnliche Fließen gelegt und der Innenraum gestrichen.
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